Freitag, 14. Februar 2020
SAMRA: Weiss
Dass Samra für mich ein ganz guter Erzähler ist darüber, was Menschen heute umtreibt und beschäftigt, das hab ich wirklich schon mehrfach hier geäußert. Und das kann ich bei Weiss alles nur wiederholen. Denn auch hier traut er sich, die dunklen Flecken in seiner Seele rauszuholen. Das hört aber nicht mit Gejammer à la Dardan auf. Dazu ist Samra zu sehr Macho - und das steht ihm ganz gut.
Immerhin schafft es Samra trotzdem die Kapitulationsfahne zu ziehen. Und dann doch wieder zu verlangen "Hau ab!" - Schön widersprüchlich bleiben. Das ist das Motto. Hat er gut von seinem Freund und Kollegen Bra gelernt.
Trotz dieser grundsätzlich bodenständigen und brutal ehrlichen Erzählung, bleibt weiss für mich überraschend mittelmäßig. Ja, es hat alle Ingredenzien, die ich an anderer Stelle auch schon mal gelobt habe. Vielleicht ist es dann doch eher die eher weichgespülte Produktion von Lukas Piano & Greckoe, die mich dann doch eher kalt lässt, statt mit Samra mitzuleiden.
Künstliches Pianogeklimper im Hintergrund und Autotune ... das ist mir dann doch zu offensichtlich auf Gefühlsduselei gemacht. Und auch da war ich hier schon oft genug ehrlich: HipHop, der zum Schmachtschlager abdriftet ist nicht so meins. Da muss Samra nun wohl doch aufpassen, dass er nicht zu sehr in Weichspüler landet.
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