Freitag, 28. August 2015

Calvin Harris + Disciples: How Deep Is Your Love

Superstar Mr. Calvin Harris kann es dann also doch noch. Und schickt sich an auch im Jahr 2015 einer der sichtbarsten Produzenten zu werden. Erst zu Jahresbeginn war sein Outside mit der Stimme von Ellie Goulding zum Top-Hit geworden. Nun ist es How Deep Is Your Love. (Dazwischen gab es noch ein ganz schönes Intermezzo mit Pray To God, aber das setzte sich nicht so flächendeckend durch.)

Und wieder hat er sich Unterstützung zur Seite geholt. Dieses mal nicht nur eine Sängerin – die ungenannt bleibende Ina Wroldsen – sondern auch ein Produzententeam, nämlich die Disciples. Und diese Kombination tut dem Man of the Year 2014 (so das Glamour Magazin) ganz gut. Der mehr und mehr nervende und eintönige Stadion-Bretter-Rave-Sound macht nun Platz für eine etwas weniger brachiale Version von Dance-Music. Dass es im Jahr 2015 ein Deep House Track geworden ist, das wundert vermutlich keinen. Bösartig könnte ich hier auch sagen: Klar, wer verkaufen will, MUSS in Deep House machen.

Dass Calvin Harris bewusst auf die Chartspitzen zielt, nun ja – auch das ist nichts Ungewöhnliches. Schön finde ich, dass er dann doch noch einiges aus dem überpräsenten Sound rausholt. Bei How Deep Is Your Love bedient er sich nämlich ganz schön bei der 90er Version von Deep House. Das Piano darf ein bisschen klimpern und ein Anflug von Dream House lässt sich identifizieren. In der Extended Version ist dann sogar eine 303-Sequenz eingebaut. Sehr hübsch.

Hier macht Calvin Harris also endlich mal wieder das, womit er seine musikalische Karriere begann: Historisches adaptieren und ins Jetzt transportieren. Bei Acceptable In The 80s hat das vor fast 10 Jahren ziemlich geil hingehaun, bei How Deep Is Your Love funktioniert's nochmal ganz gut. Sogar mit Vocoder/Autotune-Effekt.



Die insgesamt solide Soundproduktion wurde mal wieder von Emil Nava mit einer schräg-düsteren Bildwelt versehen. Im Mittelpunkt steht das Modell Gigi Hadid – wir können Sie beobachten wie sie von einem Autopsietisch steigt und dann durch diverse halbseidene Partyszenen wandelt. Das Ganze bleibt immer in Andeutungen stecken, da darf sich jede*r einen eigenen Reim drauf machen. So weit ganz schön – auch die Art wie der Clip abgefilmt und mit Effekten versehen wurde ist durchaus überzeugend: verschiedenste Lichteffekte und Beleuchtungssituationen, ein bisschen Solarisation und ordentlich konträre Wechsel zwischen den Helligkeiten.

Ein bisschen langweilt dann aber doch, dass es immer wieder nur der Körper von Gigi Hadid ist, der da im Mittelpunkt steht. Auch wenn es eine sehr schöne Frau geht und diese Schönheit ihr offenbar in den Geschichten zum Verhängnis wird, ein bisschen mehr Abwechslung oder vielleicht auch mal eine etwas andere Körperhaltung als nur ein laszives sich Rekeln würde mir schon auch gefallen.
Auch die Stereotypen von schnellen Booten und Swimmingpool-Orgien sind nun auch nicht gerade das, was ich einen Aufreger nennen würde. Aber gut, es ist als leichte, sommerliche Unterhaltung angelegt. Warum auch nicht? Kann man schonmal machen.

Samstag, 22. August 2015

Ed Sheeran: Photograph

Was muss oder kann man überhaupt noch über Ed Sheeran erzählen? Vielleicht, dass er gerade zusammen mit Macklemore & Ryan Lewis einen Track veröffentlicht hat. Und so einmal mehr bewiesen hat, was für ein großartiges Gespür er hat für spannende Koproduktionen. Erst Hoodie Allen, jetzt also Macklemore & Ryan Lewis – solch eine Experimentierfreude würde man sich mal von deutschen Singer/Songwritern wünschen. Na gut, da gibt es ja auch schon einige echt schräge Kombinationen, nur sind die meist mit weniger coolen Ergebnissen zu Ende gegangen.

Der neue Song heißt Growing Up und erzählt über das Gefühl Vater zu werden und Vater zu sein. Und schließt fast nahtlos an den Titel (bzw. das Video) an, der/das gerade allerorten von Ed Sheeran zu hören ist: Photograph.

Es ist bereits der vierte Song vom Album X, der es als Solo-Single zu anständiger Popularität bringt. Und ich frage mich auch ein wenig: Was ist eigentlich das Faszienierende und Tolle an diesem Sänger. In den allermeisten Fällen reagier ich ja völlig allergisch auf diese stillen, gern auch romantisch-nachdenklichen Liedermacher, die ihre Gefühlswelt mit Gitarre begleitet vor uns ausbreiten. Eigentlich müsste ich also bei Ed Sheeran-Songs kotzen. Tu ich dann aber doch nicht. Irgendwas haben die Lieder, dass ich es doch aushalte, anhöre und manchmal sogar mag.

Zunächst ist das vor allem die Person Ed Sheeran selbst. Das ist ein Mann, dem ich auf der Straße begegnen könnte, der sich nicht mit Hut und Hippie-Jacke verkleiden muss und auch nicht so tut, als sei er der Ultraheld mit seiner Gitarre. Er ist vor allem sympathisch, weil er viel zu oft alberne Dinge macht und sogar über sich selbst lacht. Gleichzeitig aber seine Geschichten absolut ernst erzählt. Ich sehe ihm zu, wie er vor dem Mikrofon sitzt oder steht und merke: Das meint der jetzt genau so, das hat er erlebt.

So ist es auch bei Photograph. Gespickt mit eigenen Kindheitsvideos erzählt es davon, was eine Fotografie bedeuten kann. Wie wir unsere Gefühle auf ein kleines Stückchen Papier projizieren. Und wie diese zerknitterten 10x13 cm zu einem Heiligtum, zu einer Erinnerung und vielleicht auch zu einer Art Wunde werden können. Das ist in ganz einfachen und verständlichen Worten wiedergegeben, was auf unzähligen und endlosen Seiten in Ästhetiktheorie über den Fetisch des Abbildes geschrieben wurde. Braucht man alles gar nicht lesen um es zu wissen.



So wie Ed Sheeran es schafft ganz philosophische Gedanken in einfache Geschichten zu packen, so verfährt er auch mit seiner Musik. Bei Photograph steht als Autor dann auch ein Johnny McDaid, bekannt von Snow Patrol auf dem Cover und als Produzenten werden Jeff Bhasker und Emile Haynie genannt, die sich üblicherweise in HipHop-Gefilden herumtreiben. Da sind wir dann wieder bei den Kooperationen und gegenseitigen Einflüssen, welche die Songs von Ed Sheeran beeinflussen und ergänzen. Oder die Ed Sheeran nimmt und für sich interpretiert. Da steckt viel drin in den scheinbar einfachen Melodien und Liedern von ihm.


Nun ist Photograph tatsächlich seit dem Erscheinen des Albums einer der beliebtesten Tracks von allen und hat es als Einzeldownload immer wieder in die deutschen Charts geschafft. Wir müssen uns aber nichts vormachen und an dieser Stelle feststellen, dass der Song vor allem richtig erfolgreich wurde durch den Anfang Juni veröffentlichten Remix von Felix Jaehn. Was dieser Mann anfasst, das wird ihm sofort aus der Hand gerissen, egal was es ist.

Für mich klingt der Photograph-Remix einigermaßen uninspiriert. Ja – bisschen Marimbaphon und bisschen Streichersauce wurde noch zum DeepHouse-Beat gerührt, aber überzeugt mich das? Ich behaupte einfach mal: Felix Jaehn hat irgendwo mitgekriegt, dass Photograph ohne allen Schnickschnack schon am besten funktioniert und hat dann aus Respekt vor dieser Leistung auf jegliche weitere Bearbeitung verzichtet. Ob's so war, kann man ihn ja bei Gelegenheit mal fragen.

Für Ed Sheeran bleibt nach diesem Softwaschgang ein bisschen der Eindruck, dass seine Stücke vermutlich immer eine DJ-Variante brauchen um zum Über-Hit zu werden. So war es mit I See Fire und so scheint es auch mit Photograph zu passieren. Auch wenn diese Bearbeitungen den Originalen nicht unbedingt immer gut tun.

Glücklicherweise zeigt sich der Sänger selbst von all diesen Dingen relativ unberührt.

Samstag, 15. August 2015

Sido Feat. Andreas Bourani: Astronaut

Ok – ich muss mich nun also wirklich mal intensiver mit dem beschäftigen, was sich derzeit so an Raop im Radio breit macht. In dichter Folge hintereinander, nahezu gleichzeitig, platzen da MoTrip, Namika und nun auch noch Sido in die breite Öffentlichkeit und präsentieren uns mit HipHop-Allüre etwas, das ... tja, was denn eigentlich ist?

Um es vorwegzunehmen, MoTrip ist da momentan noch derjenige, welcher am ehesten was mit dem zu tun hat, was ursprünglich unter diesem Stilbegriff zusammen gefasst wurde. Und Sido?

Während seine erste Kostprobe aus dem kommenden Album VII noch ordentlich rau daher kam, schon der Titel Ackan, da ging es noch ran an den Speck ... dagegen ist Astronaut nun ordentlich mitsingfähig. Und deshalb auch um ein Mehrfaches erfolgreicher und präsenter. Ackan erfreute sich ja nur einer mittelmäßigen Nachfrage und war nach zwei Wochen wieder raus aus sämtlichen Wahrnehmungen.

Das ist ohnehin momentan das Seltsame im deutschen Rap: Während die Albumcharts voll sind mit den harten Jungs und Rhymes ... nur mal so zum Erinnern die Nummer 1-Acts von 2015 bisher: Prinz Porno, Vega, Favorite, Deichkind (naja, das geht als Electro-Rap vielleicht grad noch hier durch als ungeglättete Produktion), Frank White aka Fler, Bushido, Farid Bang, SpongBozz, Weekend, Xatar, Genetikk, KC Rebell, K.I.Z ... also klar, da ist in der Masse auch genügend dabei, was jetzt nicht nur Gangsta-Style sein will, sondern eher Spaß-Revolte ... trotzdem: Während sich die Alben der schnell sprechenden und eher bodenständigen Jungs offenbar wirklich gut umsetzen und aus etlichen Autoradios oder von Jugendgrillparties fast schon aggressiv herüberschallen, ist es mit den wirklich beliebten Einzelhits nicht so weit her. Das ist dann alles eher so Lieblingsmensch oder gar Bye Bye. Da sind wir dann im Sound fast schon bei Wolke 4, das hat mit Singen auch nicht viel zu tun und wird trotzdem nicht als Rap bezeichnet.

Mir ist natürlich klar, dass Single-Hits im Radio ganz viel mit Brei zu tun haben (müssen) und deshalb so ein richtig stilechter Rap gar keine Chance hat... obwohl: Anfang der 2000er war Eminem mal der große Held, und das hatte jetzt auch nicht unbedingt nur was mit besonders viel Weichspüler zu tun. Geht also auch anders. Will nur heute niemand so recht hören. Scheinbar.

Sind die Nummer 1-Erfolge der letzten Monate auf dem Albummarkt also auch nichts weiter als Strohfeuer? 1.000 Fans kaufen ganz schnell sobald die Scheibe draußen ist, eine Woche lang der Star auf dem Thron, und danach tiefer tiefer Absturz in der Gunst der Musikkaufenden... Richtiger Erfolg sieht irgendwie auch anders aus.

Das ist ja an sich auch ganz gut, dass die Macker aus dem Ghetto sich selbst treu bleiben und Chart-Stars werden ohne sich zu sehr krumm zu machen. Das muss man erstmal so durchhalten und hinkriegen. Keine Mitgrölhits fabrizieren, fett rumpöbeln auf jeden und alles, und trotzdem von einer nicht unerheblichen Menge gekannt und irgendwie gemocht werden. Oder zumindest so weit bejubelt zu werden, dass es für eine Geschichte im Boulevard reicht. Geschafft: Rap als Lebensstil durchgesetzt und nicht mal viel an Federn verloren...

Auf solch eine Form von Aufrichtigkeit, Straßenverbundenheit oder Stiltreue gibt Sido eher einen Scheiß. Der hat sich schon immer gern eine Maske aufgesetzt, bissel Quatsch gemacht und sich gefreut, wenn dann der Euro rollte. Ja, irgendwie hab ich schon eher den Eindruck, dass es Sido vor allem um Kohle und Medienrummel geht. Der Rest ist dann eher egal. Dazu gehört dann eben auch seit fünf Jahren das Zusammengehen mit jedem und allen, der irgendwas im Medien-Geschäft zu melden hat(te). Nun also Andreas Bourani.

Der gehört seit seiner Fußball-WM-Hymne Auf uns im vergangenen Jahr zum Selbstbeweihräucherungs-Jubel-Nationalgut und fühlt sich in dieser Rolle offenbar auch ziemlich Wohl. Mit Astronaut hat er dann auch wieder einen Grund die eigene Kraft und die Euphorie und gute Laune zu besingen. Sehr viel mehr kommt mit dem Refrain erstmal auch nicht rüber. Dagegen nimmt sich Sidos Part ordentlich reflektiert und bewusst aus. Rollentausch also – auch interessant: Der Rapper, der auf die eigene Verantwortung hinweist und an so etwas appelliert wie Vernunft(?), Solidarität, Menschlichkeit, und daneben der Liedermacher, der sich selbst für viel zu klein und unbedeutend hält, um irgendwas zu bewirken, das Feiern und Fliegen, das geht aber noch.

Die Unentschlossenheit und Zerrissenheit der aktuellen Gesellschaft in einen Song gepackt. Eigentlich sollten wir uns doch positionieren, Stellung beziehen, mal was anpacken und verändern ... aber ach, die große Weltgeschichte wird es uns nicht danken und die kleinen Rädchen eher zermürben. Wir haben irgendwie schon eine Ahnung davon, was Werte sind und wie es gehen sollte dieses Miteinander, nur um das auszuprobieren fehlt uns der Mut.

Hmmm - schade eigentlich. Vielleicht sollte Sido einfach wieder allein Tracks aufnehmen. Rap, der sich traut, auch mal ein bisschen mehr zu erzählen als ständig die Jammernummer vom harten Straßenleben und der Ungerechtigkeit der anderen. Wär' ja auch mal was. Könnte sein, dass es dann nichts mehr mit der Nr.1 wird - aber immer nur Große Koalition ist doch auch Mist, oder?

Sonntag, 9. August 2015

Namika: Lieblingsmensch

Nachdem in den vergangenen dreivier Jahren junge, deutschsprachige Pop-Liedermacher sehr massiv an Sichtbarkeit gewonnen haben und ein neues, junges Publikum begeistern konnten, sind es nun offenbar die Frauen, die nachziehen. Gerade noch feierte Sarah Connor ihren Einstand in den deutschsprachigen Pop und legte damit ein unglaubliches Comeback hin, auch Yvonne Catterfield kehrte in diesem Jahr beeindruckend von den Toten zurück. Und nun haben wir mit Namika tatsächlich einen ersten neuen Namen auf der Bildfläche. Die 24-Jährige schlägt mit ihrer Debütsingle Lieblingsmensch allerdings keine wirklich neuen Töne an.

Im Gegenteil bin ich erstmal überrascht, wie eingängig und irgendwie auch altbekannt ihr Song klingt. Das ist natürlich alles andere als verwunderlich, denn auch hinter Namika steht ein Produzententeam, das nicht ganz unbeleckt ist. Die Beatgees haben schon ein paar Jahre Erfahrung und auch Erfolg, wikipedia listet hier als Clienten solche Namen auf wie Culcha Candela, Flo Mega, MoTrip und einige andere mehr – diese drei hier mal zitiert um das Umfeld zu beschreiben, in dem wir uns bewegen. Künstler und Projekte, die sich mehr oder weniger im HipHop-Bereich verorten.

Das ist dann auch der Link, über den Namika zu den vier Jungs gestoßen ist. Oder umgekehrt, weiß man nicht so genau. Namika wird nämlich gern eine Orientierung am HipHop nachgesagt. Wenn man nur Lieblingsmensch kennt, würde man das zwar nicht so unterschreiben, aber glücklicherweise gibt es ja noch einiges mehr von ihr zu entdecken: NA-MI-KA zum Beispiel, oder Nador. Gerade ist ja auch sehr erfolgreich ihr Album veröffentlicht worden, da kann man dann schon mal die Bandbreite von Namika entdecken.

Auf dem Album und für mich besonders in den erwähnten Tracks wird sehr viel prägnanter deutlich, wofür Namika steht, wohin sie sich bewegt. Und es drängelt sich beim Hören ihrer Produktionen ein Name immer wieder auf, der als Referenz/Vorbild/Schablone herhalten kann: Sabrina Setlur. Namika steht also auch für den Frankfurt Sound (wenn man mal von der Dance- und Techno-Tradition der Main-City absieht).

Dass beide Frauen im Mainstream zunächst durch softe Beziehungsliedchen Fuß fassen kann zweierlei bedeuten: Die Masse ist eben nur über Kitsch-Sauce zu erreichen – die Singleauskopplung also ein durchdachter Marketing-Griff. Oder dass Frauen nach wie vor noch für die Gefühlskiste herhalten müssen, weil ihnen andere Themen nicht zugetraut werden.

Die zweite Vermutung lässt sich glücklicherweise dann doch recht fix entkräften. Zum einen haben die gern romantischen und ich-bezogenen bis introvertierten Songschreiber von Philipp Dittberner und Philipp Poisel über Wincent Weiss bis hin zu Mark Forster oder auch Andreas Bourani mit genügend Material in den letzten Jahren bewiesen, dass ihre gefühlslastigen Ergüsse sehr gut ankommen, offenbar also genügend glaubhaft rüberkommen. Emotion, Beziehungsdrama – das ist keine Frauendomäne mehr.

Und umgekehrt gilt: Während Sabrina Setlur sich noch sehr deutlich als starke Frau (Feminsitin?) positionieren musste über Hits wie Ja, klar oder Du liebst mich nicht, kann Namika ganz selbstbewusst über ihre Beziehung singen und sehr eigene Beschreibungen und Gründe finden, warum es eben ok ist, sich mit dem Lieblingsmenschen ein Stück Leben zu teilen ohne völlig abhängig von diesem zu sein oder lebensfremd verklärt.



Allerdings schliddert Lieblingsmensch mit Akustik-Gitarre zu den Strophen und breiten Streichern im Refrain ganz schön zwischen Liedermacher-Romantik-Soße und Schubidu hin und her. Und genauso ist es auch mit den Werbeauftritten für ihr Album Nador. Da sitzt die junge Frau und erzählt ihren Fans ganz lieb und nett, worum es in den Songs geht. Im Werbetext wird ihre Schönheit gepriesen... Und plötzlich erscheinen mir auch die Songs auf Nador gar nicht mehr so vielfältig und eigenständig.

Ein paar stärkere Brüche und etwas weniger Fokus auf den Mainstream würde ich mir wünschen. Die Zerissenheit, die sie in ihren Texten beschreibt würde ich gern auch musikalisch erleben oder an ihrem Auftreten in ihrer Inszenierung erkennen. Ich fürchte, dass sie all die Konflikte des modernen Lebens, die sie ja kennt, in der auf Erfolg getrimmten Marketing-Maschinerie zum dekorativen Beiwerk glattschleift. Übrig bleibt ein Pop-Abziehbild mit großstädtisch-multikulturellen Versatzstücken das niemandem weh tut.

Zum Ende des Sommers hat Namika beim Bundesvision Song Contest ja die Gelegenheit zu beweisen, ob sie mehr ist. Mit Hellwach wird sie Hessen vertreten. Und eigentlich würde es ihr gut tun, dort auf alles andere als auf Gewinn zu spielen.

Samstag, 1. August 2015

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... in one months. Wow!
Thank you all for being there after four years shredding :-)


Und hier geht's zum aktuellen Schredder: MoTrip featuring Lary So wie du bist