Muss ich jetzt eigentlich alles noch mal schreiben, was ich schon vor drei Wochen hier wiedergegeben habe? Nach Major Lazer schnappt sich nun auch DJ Snake Mr. Justin Bieber und fabriziert einen leicht ragga-dance orientierten Popsong für's Radio. Und wieder frag' ich mich: Was ist nur dran an diesem Bieber?
Ich steht da nicht allein da. Sogar Recken wie James Masterton sehen da ein wenig alt aus. Justin Bieber bricht alle Rekorde – aber warum eigentlich?
Ich find's mühselig, darüber zu sinnieren und schaue mir also lieber den Global-Wanderer DJ Snake an. Sein Album Encore ist gerade erschienen und macht zumindest in seiner Heimat Frankreich sowie den USA eine ganz gute Figur. In Deutschland dagegen will die Scheibe noch nicht so recht zünden. Warum eigentlich? Ist sein Sound für hiesige Ohren wirklich zu spröde?
Wenn man sich die letzten Veröffentlichungen anhört wie Middle (mit Bipolar Sunshine) oder eben jetzt Let Me Love You, dann würde ich eher sagen: Kann nicht sein. Verglichen mit der Dillon Francis-Kollaboration Get Low sind die neuen Werke nichts anderes als Mainstream. Let Me Love You noch wesentlich mehr als Middle. Auf diesen bedient sich DJ Snake zwar Elemente, die ursprünglich dem weniger kommerziellen Dancefloor entspringen, die vielleicht sogar mal so etwas wie einen Untergrund inspirierten, aber mittlerweile doch zum Kanon des Allgemeingültigen zählen. Für meine Mutter und ein paar andere ist dieser Sound zwar immer noch unanhörbar, aber was interessiert deren Meinung schon im aktuellen Pop-Business?
Also nehme ich Let Me Love You mal als ein bewusst gesetztes Liebäugeln mit dem Massengeschmack. Vielleicht um zu zeigen: Hört mal, auch so kann aktuelle Musik klingen.
Auf meinem Player schmeiße ich mir vor allem Tracks wie Pigalle, Ocho Cinco oder Sahara in die Playlist. Und ich hoffe, ich muss mir nicht so bald einen neuen Helden für etwas gröberen Elektro-Sound suchen.
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