Freitag, 5. August 2016
Felix Jaehn Feat. ALMA: Bonfire
Es ist schon nachvollziehbar, warum sich Felix Jaehn innerhalb von knapp 18 Monaten zum erfolgreichsten deutschen DJ und Produzenten gemausert hat. Ich schaue nur mal auf die Liste seiner Charteinträge: ein Reggae-Remix, zwei sehr poporientierte Produktionen, eine als cleveres Cover mit upcoming Jasmine Thompson und einer völlig unbekannten Polina, eine Kollaboration mit dem neuen deutschen SingerSongwriter-Helden Mark Forster (als EFF) und sogar die moderne Inszenierung eines Herbert Grönemeyer – wenn das nicht Vielseitigkeit beweist. Nun also die finnische Sängerin ALMA (/Miettinen), die ebenfalls hierzulande überhaupt niemand kennt. In Finnland, da hat sie immerhin schon ein wenig Aufmerksamkeit als Finalistin bei Idols erhalten.
Die Stimme der Sängerin pendelt sehr hübsch zwischen der leicht rotzig-frechen Art von SIA und dem eher Independent-Sound von Alessia Cara (und weil das mit den Vergleichen sowieso immer hinkt und nicht stimmt, könnte ich hier gleich noch drei bis sechs andere Namen nennen). Und sie traut sich auch, einfach mal ein rauhes Kratzen zuzulassen, oder sogar verhaucht ins Mikrofon zu singen. Das ist dann doch reichlich weit weg von den allerorts hochgeladenen Schönsing-Versuchen, die vor allem unlebendig klingen. Kein Wunder also, dass sie es dann am Ende doch nur bis zu Platz 5 im Casting geschafft hat. Und auch gut. Denn so kann sie von Felix Jaehn jetzt entdeckt werden und ich wende mich nicht sofort genervt ab in der Art: Klar musste der auch noch die ins Studio holen.
Zu der nicht ganz so glatten Stimme kombiniert der Produzent einen ebenfalls nicht ganz so lieblichen Sound. Klar, die Glöckchen aus Ain't Nobody (Loves You Better) dürfen nochmal herhalten und mir eine schöne Erinnerung an den Sommer 2015 bescheren. Dazu gesellt sich aber der quakende Entengesang, der durch Produzenten wie DJ Snake und Diplo bereits ordentlich populär gemacht wurde. Und so entsteht eine ganz hübsche Mischung aus einem flauschigen Sommertagssong, der auch nachts im Club noch seine Potenziale entfalten kann.
Kann man zum Ende dieses ansonsten auch musikalisch nicht so wahnsinnig aufregenden Sommers schonmal machen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen