Freitag, 7. Dezember 2018

SIDO: Tausend Tattoos



Bilder im Kopf Teil II - das ist Sidos 1000 Tattoos. Es geht darum nicht zu vergessen, es geht um Wertbeständigkeit, es geht (glaubt man den Videobildern) um Mama und Papa, und es geht natürlich auch um die Liebe. So weit so langweilig.

Immerhin - sechs Jahre später kann sich Sido dann doch nicht mehr alles merken. Und das spießige Fotoalbum ist nun dem Tattoo gewichen. Wenigstens das. Ansonsten bleibt es dabei: Rückversicherung in dem was mal war um zu klären was man ist. Zukunft? Null.

Muss man natürlich als erfolgreicher Mainstream-Act auch gar nicht ins Visier nehmen. Zukunft ist da. Ohnehin. Und am besten alles bleibt so wie es ist. Was machen eigentlich die, die jetzt nicht so sicher sind, dass sie morgen noch genug zum Leben auf dem Konto haben? - Die hören sich 1000 Tattoos an und begreifen, dass sie eher nicht gemeint sind. Denn ohne Zukunftsoptionen ist es schwierig dem andern auch noch ein Kompliment zu sagen. Ist Sido also doch schon ein Wohlstandskünstler?

Wenigstens nimmt er sich selbst nicht so ernst und lacht auch mal über sich: bisschen zu viel Drogen genommen, bisschen zu alt schon, auch mal Scheiße gebaut ... was soll's? Darin liegt schon fast so etwas wie Lebensweisheit. Wenn er mit solchen Lyrics wirklich die völlig Wütenden mal für einen Augenblick erreicht, dann hätt' er ja was erreicht. Leider glaub' ich nicht dran, weil Tausend Tattoos dann doch eher nach unerträglichem Durchschnittsradiomainstreamliebesgesülze klingt.

For You - das ist die Hookline das Songs. Dies ist ein Track, der einem anderen Menschen gewidmet ist. Als Dank für alles mögliche nimmt Sido diesen Menschen in sein Körperbilderbuch auf. Das darf man schon als Ehre verstehen. Neben dem Astronauten und der Totenkopfmaske und dem Sägeblatt. Wer wünscht sich das eigentlich nicht?




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen