Tatsächlich gibt es Menschen, die halten Taylor Swift für eine begnadete Pop-Künstlerin. Bereits seit ihrem letzten Album aus dem Jahr 2014. – Das kann ich nicht unterschreiben.
Und wenn man dem aktuellen Beef glauben darf, muss man sich entscheiden zwischen Katy Perry und Taylor Swift. Na, da bin ich doch viel viel mehr für Katy Perry. Die hat Witz, nimmt sich selbst nicht so ernst und spielt das Pop-Spiel sehr selbstsicher mit. Da muss man sich nur mal Swish Swish anschauen.
Taylor Swift ist dagegen eine verbissene Zicke, die mit viel viel Inszenierung versucht alle Register zu ziehen, bei all dem aber angestrengt aussieht. In ihrem Clip zur aktuellen Single kann man das sehr schön sehen.
Sexy ist nicht sexy, sondern gespielte SadoMaso-Nummer. Lust? Fehlanzeige.
Glamour ist Glitzerkette, roter Nagellack, goldlackierter Sportschlitten ... das ist 2005 und Gwen Stefani light.
Dann versucht sie noch ein bisschen was witziges mit Gay Dancers – das ist nicht lustig, sondern eher daneben. Taylor Swift ist ja auch keine Schwulen-Ikone, woher soll sie wissen, wie witzige Travestie geht.
Für all das hat sie unglaublich viel Geld in die Hand genommen, Look What You Made Me Do ist tatsächlich hochprofessionell gedreht. Nur, will ich sowas wirklich sehen?
Diese Einschätzung ist natürlich zutiefst subjektiv. Und spiegelt überhaupt nicht die Meinung der Mehrheit wider. Die hat Taylor Swifts Single mal auf Anhieb auf die höchste Position jemals gehievt (abgesehen vom Schmonzetten-Duett mit Zayn)
Warum stehen so viele Menschen auf derartig offensichtliche Maskerade und falsches Schauspiel?
Vielleicht, weil es rundrum eben auch immer nur um Oberfläche geht – ungebrochen. Ständig dieser Marketing-Maschinerie ausgesetzt zu sein, hat dann zur Folge, dass man auch nichts anderes mehr kennt und wahrnehmen kann. Erfolgreich ist, wer den größten Glanz aufträgt und die meisten Kostüme in 10 Sekunden vorführt. Lady Gaga lässt grüßen.
Anerkennend muss ich sagen, dass ich die Produktion von Look What You Made Me Do wirklich überzeugend finde. Sogar der Fakt, dass mich viel an Gwen Stefanis Album Love.Angel. Music.Baby erinnert, geht für mich in Ordnung. Die starke Reduzierung auf Rhythmus und Stimme setzt sich angenehm von den überproduzierten Hits der Chainsmokers und DJ Khaleds ab. Der überdrehte Refrain aufgeregter Frauenstimmen steht dazu dramaturgisch in hartem Kontrast und lässt Taylor Swifts Strophengesang fast schon entspannt erscheinen. Wären da nicht diese eher verkrampften Lyrics.
Singt sie da jetzt tatsächlich über eine Abrechnung mit einem verlorenen Lover? Oh Mann - wie Opfer ist das eigentlich? Jemand, der sich Frust derartig von der Seele singen muss, ist sicher nicht die Person, die cool in vierzehn verschiedene Rollen springt. Wie gesagt: Katy Perry kann das irgendwie besser.
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