Dieser Tage kommt man im Mainstream-Popbusiness an einem Mann nicht vorbei: David Guetta. Für den 29. August hat er sein neues Album Nothing But The Beat angekündigt und seit Wochen läuft die Promotion-Maschine. Zwei Singles wurden im Vorfeld bereits veröffentlicht Where Them Girls At und Little Bad Girl – beide fanden reißenden Absatz, konnten sich in Deutschland als Hits durchsetzen. Seit 5. August tritt der Werbefeldzug in die Endphase. Drei (Digital-)Singles sollen in kurze Folge veröffentlicht werden, die erste Titanium am 5. August, seit 15. August gibt es auch Lunar und schließlich wird in Kürze noch Night Of Your Life folgen. Auffällig an den bisher erschienenen Tracks ist, dass sich David Guetta offensichtlich sehr sehr am Massenmarkt orientiert. Das ist alles nicht zu sehr am Dancefloor orientiert und setzt auch gern mal auf bekannte Namen wie Taio Cruz oder Flo Rida.
Im Falle der aktuellen Promotional-Veröffentlichung Titanium ist die vorgestellte Künstlerin in Kontinental-Europa fast gänzlich unbekannt: Sia Furler. Lediglich durch ein paar Soundtrack-Beiträge für Kinofilme und Serien ist sie aufgefallen. Für’s Anheizen setzt David Guetta offensichtlich darauf, dass er selbst und sein Sound überzeugend genug sind. Scheint zu funktionieren – auch oder vielleicht gerade weil der Track erstaunlich farblos bleibt. Es beginnt mit einem Gitarrenintro, welches sehr an den Beginn von Every Breath You Take von Police erinnert, in der Vergangenheit bereits mehrfach zitiert und im Popgedächtnis lebendig gehalten. Es folgt Sia Furlers Gesang, der sich mehr und mehr steigert und schließlich zum breiten Leinwandrefrain getrieben wird. Eine Formel, die in den Medien offenbar ebenso beliebt ist wie unter den Konsumenten.Und ich könnte mir vorstellen, dass hier der Effekt des immer und immer wieder Hörens tatsächlich so etwas auslöst wie ein Sich-Dran-Gewöhnen und schließlich sogar Mögen.
Die spannende Geschichte hinter Titanium ist die Tatsache, dass der Track ursprünglich mit Mary J. Blige aufgenommen wurde, in dieser Version auch kursiert, aber offensichtlich irgendeine Vereinbarung getroffen wurde, dann doch Sia als Sängerin einzusetzen. Die Gründe für diese Entscheidung sind nicht bekannt, eventuell ist es ein Zugeständnis an die doch etwas verschiedenen funktionierenden Märkte in Amerika und Europa. Mary J. Blige fühlt den Song etwas mehr mit Wärme und Soul, das könnte wenigstens in Nordamerika etwas besser ankommen. Aber das sind alles wilde Spekulationen …
Wie auch immer, mit Titanium landet David Guetta einmal mehr in der breiten Aufmerksamkeit, das Doppel-Album dürfte also mit Gewissheit einschlagen. Richtig spannend wird es aber erst mit der gerade veröffentlichten nächsten Promo-Single Lunar. Das ist nämlich der erste Track von der zweiten CD des kommenden Albums, welches nur Instrumentaltitel enthält und etwas cluborientierter daherkommt. Ob das dem breiten Publikum auch so zusagt wie der Radio- und Musikfernsehensound? In 10 Tagen wissen wir mehr – bislang ist in den iTunes Charts noch nichts von dem Track zu sehen.
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