Jetzt scheinen sich also MAROON 5 irgendwie doch noch zu einem Single-Hitlieferanten zu entwickeln. Im vergangenen Herbst war es Moves Like Jagger mit Christina Aguilera als Verstärkung. Nun ist es Payphone. Wieder mit Verstärkung, dieses Mal durch den Rapper Wiz Khalifa. Und wieder treibt es den Song zu ungeahnter Popularität.
Vielleicht sind es tatsächlich die Kollaborationen, die heutzutage einen Hit ausmachen? Zuvor waren Maroon 5 nämlich zwar keine Unbekannten, aber eher eine Band, die Alben in großen Stückzahlen absetzten. Mit den Tageshits hatten sie’s nicht so. 2004, da gab’s mal This Love, das dann auch unverdrossen zu Tode gedudelt wurde. Danach produzierten sie fleißig weiter, unbehelligt vom hysterischen Teenie-Single-Markt. Und dann erschien 2010 Hands All Over, ein Album das im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht so richtig zünden wollte. Was immer es war, der zu bekannte Sound, die älter und träger werdende Fan-Crowd, irgendwas funktionierte nicht mehr. Und ausgerechnet von diesem Album koppelte die Band dann im letzten Jahr Moves Like Jagger aus, das alles davor Gewesene in den Schatten stellte. Es klang ja auch total anders als alles Andere zuvor von Maroon 5.
Nun steht das nächste Album an: Overexposed. Und die erste Auskopplung lässt sich wie gesagt ebenfalls sehr gut an. Obwohl der Titel für meine Begriffe weit hinter dem zurück bleibt, was Moves Like Jagger darstellte. Das ist gar nicht mehr überraschender Sound, eher sogar berechnender Pop-Rock. Ja, die Melodie ist dann irgendwann schon eingängig. Aber die Art wie Adam Levine singt erinnert wieder enorm an den romantisch leidenden Superhero mit harter Schale. Und so sieht ja auch das Video aus: spektakuläre Flucht aus einem Banküberfall, mit der angehimmelten Schönen an der Seite und dann wilde Verfolgungsjagd mit viel Polizeiaufgebot und sich überschlagenden Autos. Am Ende, der der Anfang ist, schleppt sich der geschundene Adam Levine (immer noch irgendwie heroisch-sexy aussehend) zum Telefonautomaten. Naja ...
Zur Bilderstory passt die Wahl des diesmaligen Partners: Wiz Khalifa hat sich außer mit seinem eigenen Black & Yellow im letzten Jahr mit ein paar Gastauftritten seine Sporen verdient. Zuletzt an der Seite von Snoop Dogg. Das Problem an diesen Aufnahmen war eigentlich nur, dass von dem vielversprechenden Solo-Auftritt gar nicht mehr viel übrig blieb. Das hätte dann jeweils auch ein beliebiger anderer Rapper hinlegen können. Und irgendwie ist das auch bei Payphone so. Schade!
Nun ja – Unverwechselbarkeit war offenbar ein Kriterium für Erfolg in anderen Zeiten. Mittlerweile reicht es eingängig zu sein und möglichst eben nicht zu viel aufzufallen. Die Mischung Poprock + Rap, die ist ja nun wirklich alles andere als neu. Also: macht das Autoradio an und ihr werdet Payphone hören. Bis es euch zu den Ohren wieder rauskommt.
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