Freitag, 15. Juni 2012

PITBULL: Back In Time

Vielleicht mal wieder Filmmusik gefällig? Ok – einer der Sommerfilme dürfte wohl Men In Black 3 werden. Oder schon sein.



10 Jahre nachdem Will Smith und Tommy Lee Jones das letzte Mal auf Alien-Jagd waren, geht es nun also wieder cool und lustig zur Sache. Und natürlich sind die Zutaten bekannt: dunkle Sonnenbrillen, schwarze Anzüge und jede Menge Effekte zwischen Trash und Komik. Nur eins ist anders: Der Titelsong kommt dieses Mal nicht von Will Smith, sondern von Rapper Pitbull.




Die erste Reaktion auf diese Entscheidung könnte sein: Nanu? Passt das überhaupt? – Aber klar doch. Das passt ordentlich. Denn schon vom Styling gleicht Pitbull den Men in Black auf’s Haar. Dass er dann im Musikvideo tatsächlich seine Brille abnimmt, ist … äußerst ungewöhnlich. Haben wir Pitbull überhaupt schonmal ohne gesehen? Das ist ja beinahe wie nackt.

Der Titel ist gebaut um ein Sample aus dem Soul-Oldie Love Is Strange, 1956 aufgenommen von Mickey & Sylvia. Für beide der größte kommerzielle Erfolg als veröffentlichende Künstler. Darüber hinaus haben sie sich auch als Komponistin und Studiom usiker recht lang im Geschäft behaupten können.



Der Rückgriff auf einen 55 Jahre alten Sound ist für Pitbull ebenfalls ungewöhnlich, innerhalb des Films macht das durchaus Sinn. Denn die Men in Black müssen zurück in die Vergangenheit um die Gegenwart wieder grade zu biegen. Die kleine Ungenauigkeit, dass Will Smith im Jahr 1968 landet, der Song aber da schon 12 Jahre alt war, kann man verzeihen. Immerhin hatte eine Version von Peaches & Herb 1967 einigermaßen Erfolg und führte dazu, dass 1969 die Variante von Buddy Holly ebenfalls posthum auf den Markt geworfen wurde. Glaubt man den unzähligen Privatcoverversionen im Netz, ist das sogar die populärste Variante.

Für Pitbull ist Back In Time also durchaus ungewöhnlich. Oder zumindest ein wenig anders als bisher. Neben dem Oldie-Zitat gibt es nämlich auch ein klein wenig Dubstep-Wobbel-Sound. Das ist zwar nicht besonders originall, verdubstept wird ja mittlerweile alles, aber hey – haben wir von einem Mainstream-Star etwas anderes erwartet? Und irgendwie muss man schon gestehen: Diese Mixtur 50er + 2010er, die funktioniert schon auch ganz gut.

Dass sich also Mr. Worldwide neu erfindet oder wenigstens dem Zeitgeist anpasst ist klug und zeugt davon, dass er noch nicht völlig in seinem eigenen abgeschotteten Kosmos lebt. Denn ehrlich gesagt waren seine letzten Veröffentlichungen schon enorm langweilig und begannen fast zu nerven. Nun also könnte es sein, dass wir doch noch ein bisschen Spaß an und mit Pitbull haben dürfen.




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