Freitag, 14. September 2012

David Guetta Feat. SIA: She Wolf ( Falling To Pieces )

Lasst uns doch mal wieder über David Guetta reden. Nachdem er vor ziemlich genau einem Jahr sein Album Nothing But The Beat veröffentlicht hatte, war kaum ein Vorbeikommen an ihm. Für einen Herbst lang war er der bestimmende Künstler auf dem kommerziellen Musikmarkt. Zeitweise tummelten sich acht Tracks gleichzeitig in der immer noch offiziellen Liste von media control. Und ein paar dieser Produktionen waren selbst in diesem Sommer noch immer so gefragt, dass sie unter den bestverkauften 100 Songs gelistet wurden. Am erfolgreichsten schnitt dabei Titanium mit Sängerin SIA ab.

Nach solch einer Überpräsenz ist es natürlich klar, dass sich auch eine Sättigung einstellt. So passierte es also im August, dass endlich niemand mehr von David Guetta sprach. Und ihn eigentlich auch nicht mehr hören wollte. Wohlgemerkt, erstmals seit Juni 2009 als der erste Vorbote zum Vorgängeralbum One Love erschien. So lange war mindestens jeweils ein Titel von dem DJ in den wöchentlichen Verkaufscharts platziert.

Für einen kommerziell orientierten Produzenten ist so eine Total-Abwesenheit wahrscheinlich ein Alarmsignal. Zumindest ist pünktlich zum abgeflauten Interesse an dem vorhandenen Material neuer Stoff am Start. She Wolf (Falling To Pieces) präsentiert erneut die australische Sia Furler und kündigt die Re-Edition des Nothing But The Beat-Albums in der Version 2.0 an. 2.0 heißt in diesem Fall: Ich kann mir das, was ich vor einem Jahr gekauft habe, jetzt noch einmal erwerben und dazu acht neue Tracks. Wofür dieser Marketing-Zug gut ist, hab ich noch nie richtig verstanden. Funktionieren wird es allemal, acht Tracks sind ja dann doch schon eine ganze Menge. Da würde es sich fast anbieten ein eigenes Album draus zu machen. Wirklich durchzurechnen wäre: lohnt es mehr acht Einzeltracks runterladen oder doch nochmal das komplette Bundle?

Da nun She Wolf (Falling To Pieces) sozusagen als direkte Ergänzung zum Album zu sehen ist und da die Konstellation Guetta/Furler schon erfolgserprobt ist, konnte man hier nicht wirklich Neues erwarten. Und das gibt es dann auch absolut nicht. Altbewährtes Prinzip: Strophe mit Piano-Untermalung, inbrünstiger Gesang und breiter Dance-Rave-Sound als Hookline. Kommt gut in der Großraumdisco oder ganz laut unter Kopfhörern. Die Bässe hauen ordentlich in den Bauch. Und wenn es dann an das viel geliebte Titanium erinnert, na das muss ja gar nicht schlecht sein. Da hat der Guetta also mehr Lautsträke und Basspower als Kreativität in seine neue Single investiert.



Die Reaktionen geben ihm trotzdem recht. Von Guetta-Müdigkeit ist nichts zu spüren. Der Song etabliert sich sofort ganz oben in allen möglichen Auswertungen. Und das ganz ohne Video oder anderweitige Big Promotion. Die Leute lieben es offensichtlich immer noch anständig weggepustet zu werden. Und das reicht dann auch schon.

Wenig innovativ, aber voll auf Linie. Zu beobachten bleibt, ob nach Erscheinen des Albums die große Nachfrage bestehen bleibt. Und wer sich am Ende tatsächlich das „neue“ Album zulegt. Zunächst bleibt David Guetta allerdings das Maß der Dinge auf dem Dancefloor.

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