Es gibt sie noch, die Dancefloor-Hits, die abseits von Stadionparty und softem DeepHouse-Gedöns funktionieren. Und tatsächlich auch im Mainstream funktionieren. Jax jones sei Dank.
Als Produzent hat er sich erste Aufmerksamkeit und Lorbeeren erarbeitet an der Seite von Duke Dumont, dem er 2014 bei I Got U zur Seite stand. Das reichte in seiner Heimat Großbritannien für eine Nummer 1 und in Resteuropa dann doch schon für einen Achtungserfolg. Nun ist er mit You Don't Know Me zumindest bei der Produktion allein unterwegs – und das Ergebnis ist grandios.
Natürlich ist auch You Don't Know Me vor allem ein cleverer Popsong, der sich explizit am Clubsound orientiert. Der reine Clubhit, der es auch im kommerziellen Umfeld schafft sich durchzusetzen, war ein Phänomen der 1990er. Deshalb hat es auch mit House Work nicht so durchschlagend funktioniert. Das war zu sperrig, zu cluborientiert, zu wenig radiokompatibel.
Beide Tracks setzen auf klassische House-Elemente: Wiederholung, ein straighter Beat und nicht zu viel Effekt-SchnickSchnack drumrum. So kommt bei You Don't Know Me vor allem die Stimme von Sängerin Raye besonders zum Tragen. Und damit auch der Text:
Du denkst du kennst mich? – F***k Off. Bloß weil wir zufällig im gleichen Club tanzen, bin ich nicht deine Freundin. Und schon gar nicht dafür da, von dir zugelabert zu werden.
So klingt Selbstbewusstsein im Jahr 2017.
Kombiniert wird der Track mit einem ebenso simplen wie witzigen Video. Eine Packung von Frühstückssüßigkeiten, auf denen der animierte DJ im Takt schreitet bzw. an entsprechenden musikalischen Stellen zum Handwaving ansetzt. Was braucht es mehr?
Natürlich noch eine Menge Referenzen auf sich selbst: Das Gewinnspiel für das House Work-Putzmittel an den Seiten des Kartons. Und ein echtes Video, in dem auch die Cerealien-Packung wieder auftaucht.
Katy Perry baut mit dem selben Ziel und Effekt riesige Vergnügungsparks nach – mit wesentlich weniger Budget funktioniert das Ganze genauso.
Danke!
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