Freitag, 9. Februar 2018

UFO361 AT Beatz x Jimmy Torrio: Beverly Hills



In irgendeiner der Jahresrückblicke dieser schlauen Musikmagazine stand so ein Satz wie: "Seit froh, dass 2017 deutscher HipHop so erfolgreich war, denn in 2018 wird kein Hahn mehr danach krähen." Nun - UFO361 könnte schonmal der Gegenbeweis sein, denn sein jüngster Track Beverly Hills prasselt mal so was von rein in die deutsche Chartspitze – Platz 4 in der ersten Woche nach Veröffentlichung, bester Neueinsteiger in 2018 so far, beste Platzierung seiner Karriere ... da geht also grad einiges.

Ist natürlich auch klar, warum. Beim allerersten Hören von Beverly Hills finde ich schon deutliche Anleihen an den Sound von RIN oder Bausa. Der Straßenrecke schielt also durchaus auf die Erfolgskonzepte der weichgespülten Raop-Stars. Umso witziger ist es, dass er in seinen Lyrics permanent behauptet, dass er es geschafft hat ohne sich zu verbiegen, ohne Kompromisse, ohne die Hilfe anderer. Nunja, das ist ja gerade auch sehr weit verbreitet: Möglichst viele Klicks erreichen mit behaupteten Dingen, von denen es auch egal ist ob sie so gemeint waren oder nicht.

UFO361 feiert sich und seinen Fame also – und wir schauen ihm dabei zu.



Was den Track dann vielleicht wirklich erfolgreich macht ist die Produktion. Da stehen hinter dem Rapper schon auf dem Coverbildchen AT Beatz & Jimmy Torrio. Beide keine Unbekannten.

Dass zunehmend die Producer in den Videovorspännen und sogar auf den Covers prangen beschreibt eine neue Entwicklung, die wir aus der Pop-Welt schon ganz gut kennen. Wichtig sind weniger die Gesichter, die vorn dran stehen. Wichtig sind die Magier an den Knöpfen. Würde mich nicht wundern, wenn wir schon bald den ersten Boney M./Milli Vanilli-Skandal im HipHop-Business haben und feststellen: Der Typ, der da so frech in die Kamera grinst, hat die Rhymes gar nicht selbst beigesteuert...

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