Dienstag, 1. Dezember 2015

Matt Simons: Catch & Release (Deepend Remix)



US-Amerikanische Acts haben es derzeit in Deutschland nicht sehr leicht. Gerade werden sie sogar von den Kanadiern um einiges überrandet. Gerade mal ist es so eine Band wie Maroon 5, die es noch zu passablen Hits schafft. Oder es ist eben ein Song/Interpret/Act, der durch den europäischen Remixwolf geschickt wird. Das haben zuletzt Sigala mit Michael Jackson ganz ordentlich zelebriert. Und nun ist es also Matt Simons.

Ein bisschen countryesk kommt dieser Musiker daher, auch ein bisschen ursprünglich folkverliebt. Damit repräsentiert er ganz gut eine recht große Szene aktueller USamerikanischer Musik. Es ist immer noch und immer wieder der Stolz auf die eigene Nation, die Suche nach dem ursprünglichen und traditionellen Werten, die ja im schnellen und kulturell völlig durcheinandergequirlten Pop-Business verloren zu gehen drohen. Dagegen setzen viele – auch popaffine – Musiker*innen authentischen Sound, möglichst wenig hörbare Produktionstechnik, einfache Melodien und Texte.

So kommt auch Catch & Release daher. Die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, nach dem Wahren wird hier besungen. Nach der Lösung aller Rätsel: The place where one reveals life's mystery … Und die Gewissheit, dass es diesen Ort gibt, an dem man nur selbst sein kann. Völlig unabhängig von Fremdeinflüssen und Einwirkungen.

Das ist ziemlich viel gewollt. Auch ganz schön idealisiert und nah am Kitsch. Ein ordentliches Liedermacher-Märchen.

All das hat nicht so richtig gereicht, um den Song in Europa bzw. Deutschland populär zu machen. Warum auch immer, trifft es offenbar nicht das Lebensgefühl der Menschen hier. Ist der amerikanische Traum dann doch zu weit weg von uns, zu fremd?

Mit dem DeepHouse-Remix des niederländischen Projektes Deepend sieht das plötzlich ganz anders aus. Der Erfolg der Kombination melancholische Liedermacherproduktion im sanft-tuckernden Deephouse-Beat erweist sich weiterhin als die ultimative Mischung. Und führt diese Welle gleich in das dritte Jahr seines Supererfolges.

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