Capital Bra: One Night Stand
Süß. Auch Capital Bra ist also verliebt. Nach Bausa und Olexesh und und und haut es auch hier rein. Da hilft kein Kleinkriminellen-Image, da hilft keine Sonnenbrille und Luxus erst recht nicht - Krach macht es und der sonst so harte, drogengestählte MachoMann fragt sich doch tatsächlich, ob es nur ein One Night Stand ist. Allerdings nicht so leichtfüßig und locker wie vor gut einem Jahr Nimo – dem war es tatsächlich egal wie lange die Dame bleibt, der konnte den Moment genießen. Und wenn der länger dauern würde, naja ... schaun wir mal. Capital macht sich da viel längerfristige Gedanken: Weltreise, Träume von mehr, wie kann ich diese Frau nur halten? Hmmm...
Nun ist Capital noch einigermaßen jung und seine Musik vor allem etwas für seine Generation - da können die Alten eigentlich aufatmen: es geht eben doch immer noch um Liebe. Von wegen Gesellschaft, in der nur der Einzelne zählt und alles auf Krieg gebürstet ist. Die Masse der erfolgreichen Hits aus dem Rap/HipHop-Kontext erzählt nicht die Geschichten von Kollegah & Farid Bang. Soweit alles gut also.
Oder eben auch nicht: Was bewegt denn den Gangster eigentlich, jetzt einen auf Kuschelbär zu machen? Hat er doch gar nicht nötig. Zwei Nummer1 Hits in der Tasche – mit Geschichten, die eher auf klassisches Proll-Geprotze setzen. Ist Reichtum und Ruhm doch nicht alles?
Oder hat da ein Manager so lange auf ihn eingeredet, dass es jetzt mal wirklich ein richtiger Mainstream-Erfolg sein muss. Was fürs Radio. Für die Zielgruppe über 25.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass One Night Stand der Track sein wird, der Capital mehr Geld in die Kassen spült als alle anderen zuvor. Weich und eingängig flauscht er so dahin. Hoffentlich ist ihm das nicht irgendwann peinlich.
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