Freitag, 15. Juli 2011

David Guetta featuring Taio Cruz Ludacris: Little Bad Girl

Es ist die zweite Auskopplung aus dem angekündigten fünften David Guetta Album Nothing But The Beat. Und es ist bereits jetzt so erfolgreich wie der Vorgänger Where Them Girls At. Der Unterschied: Little Bad Girl ist bislang lediglich als digitaler Download zu haben. Der Termin für die Veröffentlichung auf CD steht noch ganze 7 Tage aus. Das deutet darauf hin, dass wir hier den Aufstieg des nächsten David Guetta-Überflieger-Hits zusehen können. Die meisten Labels agieren in ihrer Veröffentlichungspolitik ja immer noch wie zu Zeiten, als es noch keine digitale Musik gab. CD und Download werden gleichzeitig auf den Markt geworfen, am besten mit wochenlangem Radio-Airplay im Voraus. In Großbritannien ist dagegen seit Anfang diesen Jahres die Regelung „On Air – On Sale“ der Renner in den Marketingabteilungen. Mit dem Effekt, dass sich die wirklichen Burner dennoch sofort nach Veröffentlichung an der Spitze der Verkaufscharts wiederfinden. Einige andere brauchen etwas länger und es sind plötzlich wieder Chartkarrieren zu beobachten, wie zuletzt Ende der 80er Jahre: Langsam wachsendes Interesse für einen Track, steigende Verkäufe und schließlich die breite Hysterie. Zumindest für Chartverfolger ist die wöchentliche Liste nun einmal mehr spannend und die Prognosen, was ein Hit wird konzentrieren sich nicht mehr nur noch auf den Start einer Single.

Zurück zu Deutschland. Auch hier gibt es hin und wieder solche Entwicklungen von Tracks und Titeln, die dann Feuer fangen und sich dann massenweise verkaufen. In den häufigsten Fällen handelt es sich dabei um Clubhits, die zunächst als digital only Veröffentlichung erscheinen und nach Erfolg auf der tanzfläche schließlich auch auf CD gepresst werden und damit nochmal einen größeren Schub (zumindest in den Charts) erhalten. In Deutschland gilt schließlich auch noch die Regelung, dass der Umsatz ausschlaggebend für die Zusammenstellung der Verkaufscharts ist, nicht die abgesetzte Stückzahl. Das bevorteilt natürlich CD-Käufe, die ungefähr mit dem drei- bis vierfachen Wert in die Auszählung eingehen.

Das alles ist wahrscheinlich lediglich für Statistik-Freaks interessant. Und generell lässt sich ja eher ein erlahmendes Interesse an den offiziellen media control-Charts beobachten. Im Fall von David Guettas Little Bad Girl spiegelt der bisherige Chartverlauf aber sehr deutlich wider, wie Popularität entsteht. Beim ersten Hören ist nämlich der Titel eher … nunja, Durchschnittsware. Das was vor zwei Jahren vielleicht noch als unverkennbarer und unwiderstehlicher Guetta-Sound identifiziert werden konnte ist mittlerweile dutzendweise kopiert – deshalb nicht weniger erfolgreich, aber ein neuer Track von David Guetta ist jetzt nicht mehr zwangsweise ein Aha-Erlebnis. So ist also auch das Interesse für Little Bad Girl erstmal gut – David Guetta, das steht schon für massenkompatiblen Partysound – aber so richtig überwältigend nicht. Mit andauernder Präsenz in Clubs, Internet und vielleicht auch TV wächst natürlich die Attraktivität und die Nachfrage. Im besten Falle ist nach etwa vier Wochen der Höhepunkt der Kauflust erreicht und dann kommt auch die CD genau richtig.

Für David Guetta ist das Jahr 2011 schon jetzt erfolgreicher als 2010 – massenweise Ausstoß, massenweiser Absatz. Im Grunde kann es ab demnächst nur noch abwärts gehen. Aber erstmal kommt natürlich noch das Album im September. Hoffentlich hat es noch ein paar richtig zündende Tracks zu bieten. Der Einheits-Electro-Clubsound befindet sich nämlich hart auf Verdrusskurs und wird wohl keinen weiteren Sommer erleben.

Teaser 1 :


Teaser 2 :


The Full Club Mix:



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