Sonntag, 21. Oktober 2012

Adele: Skyfall

Adele ist ein Superstar. Gar keine Frage. Nachdem ihr Album 21 alle möglichen Rekorde gebrochen hatte, war sie vor allem die amtliche Königin der Musikindustrie und auch der Medien. Als sie dann trotzdem auf große Konzerthallen und den ganzen Rummel verzichtete, blieb sie obendrein jedermanns Liebling und eine ernstgenommene Künstlerin. Mit ihrer Ankündigung im Frühjahr 2011 vorerst etwas länger zu pausieren, tat sie das einzig Richtige in ihrer Situation. Den großen Erwartungsdruck ignorieren und sich auf sich selbst besinnen. Dazu kam nun ein ganz schöner Glücksumstand: Adele wurde nämlich gebeten, den Titelsong zum nächsten James-Bond-Film aufzunehmen. Ganz grundsätzlich ja eine sichere Nummer, bei der nicht allzu viel schief gehen kann. Für sie aber auch die Chance ihrem Beruf und ihrer Leidenschaft weiter nachzugehen, ohne gleich ein komplettes Album abliefern zu müssen.

Und nun ist Skyfall also erschienen.Durchausvon medialem Geklapper begleitet, der aber nicht allein für den augenblicklichen Erfolg des Titels verantwortlich ist. Der Titel paart den gewohnten Bondfilm-Pathos mit der Unaufgeregtheit von Adeles Gesang. Und so kommt ein Klassiker heraus, der sich ohne Weiteres mit den Beiträgen von Shirley Bassey.,Gladys Knight oder Tina Turner messen kann. Die Verkaufszahlen unterstreichen das – auch wenn diese Auswertungen ja nicht immer dazu tugen zeitlose Qualität aufzuspüren.

Bleiben trotzdem mal kurz bei den Statistiken: Demnach ist Skyfall der erfolgreichste James-Bond-Titelsong aller Zeiten in Deutschland. Noch nie zuvor schaffte es ein Titel an die Spitze der Verkaufscharts. Madonna war zwar schon mal recht nahe dran, blieb aber letztendlich doch deutlich vor dem Ziel stecken.

Nun also hats funktioniert, nun hat die Medienhysterie um den Agenten tatsächlich nicht nur einen anständigen Popstar zum Vermarkten, sondern obendrein auch noch einen Song, der genauso klingt wie wir uns James Bond-Musik eben vorstellen. Und kein bisschen anders.



So viel Berechenbarkeit hinterlässt natürlich auch Spuren. Im Grunde ist nämlich Skyfall auch ganz schön langweilig. Da kann ich mich reinsteigern, wenn ich James-Bond-Fan bin. Oder eben Adele total unschlagbar finde. Aber wenn mich beides eigentlich nur mäßig interessiert, dann bleibt da zwar ein schöner Titel, der aber nichts wirklich Einmaliges hat. Für mein Empfinden ist Skyfal doch deutlich hinter dem zurück geblieben, was vielleicht möglich gewesen wäre. Andererseits hebt sich der Titel trotzdem ordentlich von dem sonst kursierenden Musikbrei ab. Im Moment läuft Skyfall in jedem Café und auf jedem Radiosender. Erstaunlich ist, wie gut das funktioniert. Hoffentlich ist das in drei Monaten auch immer noch so.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen