Freitag, 11. November 2011

Taio Cruz Feat. Flo Rida: Hangover

Zu den erfolgreichsten Pop-Artisten des gerade laufenden Jahrzehnts gehört zweifellos Taio Cruz. Sechs Singles hat sein Label in den letzten anderthalb Jahren hierzulande veröffentlicht, fünf davon wurden propere Hits. Die letzte Single Hangover ist nun die Ankündigung seines nächsten Albums TY.O, dessen Veröffentlichung für Januar 2012 geplant ist.

Wie nahezu alle Vorgänger ist auch Hangover ein eher elektro-affiner Party- und Dancetrack, der sich relativ nahtlos in die endlose Reihe von luxusverliebten und konsumfreudigen Hedonismus-Hymnen einreiht. Hier geht es (mal wieder) um den Tag danach, der dann auch gern mal mit ’nem ordentlichen Kater verbunden ist. Taio Cruz’ Mittel dagegen ist: Weiterfeiern! Das passt natürlich ganz hervorragend in ein Leben, das mit Arbeit und Geldverdienen erstmal nichts zu tun hat. Für diejenigen, die das noch nicht erreicht haben (und das dürften nicht wenige sein) ist es zumindest ein erstrebenswertes Ziel.

Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sind die Konsumenten des Tracks allerdings alles andere als schon für sich selbst verantwortlich – die Teddys und albernen Kostüme, die im Video vorgeführt werden, sprechen da Bände – insofern verdient eine Textzeile besondere Aufmerksamkeit: I don't ever ever want to grow up – Und das zeigt uns Taio Cruz auch gleichmal, wie so ein nicht erwachsener Erwachsener daherkommt. Ziemlich infantil und alles in allem ja doch eher albern.



Mal abgesehen von der Belanglosigkeit und dem fast schon nervenden Product Placement ist das Video an mindestens einer Stelle sogar richtig schlimm. Wenn nämlich Comedian Bobby Lee als Hausangestellter am Ende darum betteln muss, nicht gefeuert zu werden, dann zeigt das nämlich schon ziemlich deutlich, was dieser Luxus auch meint. Klar ist Mr. Taio Cruz kein böser Mensch und findet das höchstens lustig – dass der Hausangestellte sich selbst zur Lachnummer macht, hat allerdings wenig mit Respekt oder Achtung voreinander zu tun. Spätestens hier ist klar, dass diese Art Popmusik nichts weiter macht als die bestehenden Verhältnisse zu wiederholen und damit zu festigen. Unpolitisch ist das ganz und gar nicht.



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