Freitag, 16. Mai 2014

Aneta Sablik: The One


Deutschland hat seinen nächsten Superstar. Den elften. Und sie heißt Aneta Sablik. Was ist in diesem Jahr anders?

Zunächst war es die Staffel mit den schwächsten Einschaltquoten. Im April rutschten sie sogar unter die 3 Millionen-Grenze und lagen damit nur noch knapp 100.000 Zuschauer über der tags zuvor ausgestrahlten Folge von The Voice Kids. Die einstige Stellung als DIE TV-Castingshow schlechthin musste das Format nun also endgültig abgeben.

Neu ist auch, dass der Siegertitel The One nicht von Show-Papst Dieter Bohlen geschrieben und produziert wurde. Aneta Sablik schrieb selbst und ließ sich von B-Case produzieren. Damit ist dann auch der Schlagerausflug des Formats beendet. Eigentlich verwunderlich, denn Beatrice Egli ist tatsächlich eine der wenigen Siegerinnen, die auch ein Jahr nach ihrem Sieg noch halbwegs populär unterwegs sind/waren.

Nun also Aneta Sablik. Mit ihrem Eurodance-Titel ist sie so weit entfernt von der Vorjahressiegerin und eigentlich auch allen anderen Gewinnern, dass ich hier schon fast von einer angenehmen Überraschung sprechen möchte. Klar muss sich der Titel Vergleiche mit AVICII gefallen lassen. Der Sound ist identisch, die Stimme zwar noch um einiges zu aufgeregt und deshalb um Kilometer weniger cool. Aber wie gesagt: Von dem ansonsten eher total weichgespült-generationsübergreifendem, seichten Sound hebt sich dieser Titel tatsächlich ab. Der will nicht mehr allen gefallen. Die große Familien-Samstagabend-Show war gestern. Jetzt wird auf eine ganz genau ausgesuchte Zielgruppe geschossen.

Und offenbar getroffen. Wie zu erwarten war geht The One in Deutschland, Österreich und der Schweiz direkt auf die 1. Bam! Jetzt warten wir also alle mal ab, wie sehr sich dieser Erfolg etablieren kann. Angeblich soll der Titel ja auch schon in anderen europäischen Ländern veröffentlicht sein. Weil es so viel Nachfrage gab.

Eines hat Aneta Sablik allerdings jetzt schon mit Sicherheit geschafft: Sie ist die erste polnische Künstlerin, die es im deutschsprachigen Raum auf die Nummer 1 schafft. Das bedeutet in einem zusammengewachsenem Europa und einem globalen Musikmarkt zwar so gut wie gar nichts (hätte The One einen polnischen Text, ja dann würde mir wirklich der Mund vor Staunen offen stehen bleiben), aber für ein Smalltalk-Bushaltestellengespräch mag diese Information etwas wert sein.

Damit wär auch schon alles gesagt. Superstar hin oder her – mehr als Alltags- und Durchschnittsmaterial bietet die Show und die Siegerin auch 2014 nicht.






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